Zusammenführung und Analyse vorhandener Daten zu Amphibien und Reptilien in Österreich

Amphibien und Reptilien Österreichs: Zusammenführung, Vervollständigung, Analyse vorhandener Daten

Aufnahme einer Eidechse
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Naturhistorisches Museum Wien

Das Projekt unter der Leitung des Naturhistorischen Museums hat sich zum Ziel gesetzt durch die Zusammenführung, Vervollständigung und Analyse vorhandener Daten eine breite Datenbasis zu Amphibien und Reptilien in Österreich zu schaffen. Derzeit sind in Österreich 21 Amphibien- und 15 Reptilienarten heimisch. Alle Arten sind geschützt und in den "Roten Listen gefährdeter Tiere Österreichs" als mindestens „potenziell gefährdet“ (NT) eingestuft. Lebensraumverlust, Krankheiten, die Aussetzung von gebietsfremden Arten und die fortschreitende Klimaerwärmung sind nur einige der Faktoren, die Amphibien und Reptilien bedrohen. Eine gute Datengrundlage ist entscheidend und Voraussetzung für eine Bewertung des Erhaltungszustands und von Bestandstrends. Nach einer ersten groben Schätzung durch das Projektteam existieren derzeit österreichweit mehr als 300.000 auswertbare Datensätze. Das Problem: All diese Daten weisen eine unterschiedliche Datenqualität und eine unterschiedliche Datenstruktur auf, es fehlen einheitliche Benennungen von z. B. Habitat-Parametern. Zusätzlich liegen Duplikate vor (ein Datensatz findet sich in mehreren Datenbanken wieder), es werden unterschiedliche Koordinatensysteme verwendet und Fundorte haben unterschiedliche Genauigkeiten. All diese Daten zu erfassen, zusammenzuführen, zu überprüfen, Duplikate zu entlarven und zu entfernen, eine einheitliche, auswertbare Datenstruktur zu schaffen, analoge Daten zu digitalisieren, durch Analysen Datenlücken zu finden und zu schließen und Voraussetzungen für die Bewertung des Zustands und der Trends dieser Artengruppen zu schaffen, sind Ziele dieses überregionalen Projektes. Auch Citizen Scientists werden in das Projekt einbezogen, sie werden nach der Analyse von Datenlücken gezielt aufgerufen, Beobachtungen auf der Plattform naturbeobachtung.at zur Verfügung stellen. Der zukünftige Datenpool soll eine Basis für die Erstellung einer neuen Roten Liste, Ausgangspunkt für einen neuen Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Österreichs und Grundlage für die Erstellung des Berichts gemäß Artikel 17 der FFH-Richtlinie sein. Letztendlich sollen alle bisher nicht veröffentlichten Daten zentralen Schnittstellen wie Global Biodiversity Information Facility (GBIF) und in weiterer Folge dem Verbreitungsatlas Österreich zur Verfügung gestellt werden.